Traum und Wirklichkeit
Auf dem Bett liegend und jeden Gedanken an Glück verdrängend, wollte ich nur noch meine Ruhe und schlief langsam nach unendlich langer Zeit wieder ein.
Mein Herz blieb ganz ruhig und ich lief einfach an ihm vorbei ohne wirklich auf ihn zu achten. Es tat gut nicht wie aus Zwang in seine Augen schauen zu müssen und abzuwarten ob er schaute. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen und mit diesem Lächeln verschwand ich auch in mein Klassenzimmer nachdem ich meine Freundinnen verabschiedet hatte. Der Unterricht war nicht mehr so lange und schien interessant zu sein ohne das meine Gedanken auch nur eine Sekunde in eine andere Richtung verschwanden. Fast schon wollte ich, dass der Unterricht erst endete wenn ich weg durfte. Der Zauber könnte sich auflösen wenn ich ihn wieder sehen musste. Kurz vor der großen Pause stupse mich meine Freundin an und holt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: ich war heute einfach nicht normal! Widerwillig gab ich ihr Recht und ging mich gemischten Gefühlen in die große Pause. In der Eingangshalle stand eine meiner Freundinnen mit ihrem Lover der sie anstresste. Ich ging auf sie zu um zu hören um was es ging. Sie hatte ein weiteres Piercing stechen lassen. Ich musste lachen, weil sie eigentlich nicht zusammen waren, aber sich doch so verhielten. Plötzlich stand er neben mir und bückte sich leicht zu meinem Ohr:“ Wenn du dir noch ein stechen lässt kenne ich dich nicht mehr.“ Ich schaute ärgerlich zu ihm hoch: “Ersten haben ich für meinen Geschmack genug Ohrlöcher und zweitens kennst du mich doch sowieso nicht“, irritiert schaute er mir hinterher und ich hatte mein Lächeln wieder gefunden mit dem ich den Tag begonnen hatte. Ich nahm meine streitende Freundin einfach mit und lies ihren Lover stehen, während ich sie nach draußen an unseren Stammplatz zu den anderen brachte. Nach der Schule gingen ein paar von uns noch Einkaufen für die Pyjamaparty abends und ich sah ihn noch mit in den Bus steigen. Meine Freundin nickte mit dem Kopf in seine Richtung und ich zuckte nur mit den Schultern. Am Großhandel stiegen wir aus und gerade als ich durch die Tür treten wollte hielt er mein Handgelenk fest und küsste mich. Aus Reflex scheuerte ich ihm eine und wachte auf.
Als ich morgens in die Schule ging, schaute ich zu ihm hoch und lächelte. Er erwiderte meinen Blick kurz und wir liefen normal aneinander vorbei. Meine Freundin hatte Stress mit ihrem Lover wegen des neuen Ohrrings und er ging dazwischen und redete danach mit meiner Freundin, dass es wirklich nicht so viele sein müsste. Zu mir sagte er nichts und trotzdem nahm ich ihm meine Freundin weg und sagte es sei ihre Sache und ging lächelnd raus zu den anderen. Ein Gedanke blieb, trotz des verdrängten Glücks. Nur wenn er mir immer wieder aus den Fingern glitt machte es Spaß ihn haben zu wollen. Ein Spiel bei dem man kämpfen musste.