Verlieben, Verlieren, Vergessen, Verzeihen, sich hassen, verlassen und doch unzertrennlich sein
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Augenblick

Augenblick

 

Schaut er mich an oder schaut er mich nicht an. Während ich auf den Bus wartete und mit verzausen Haaren einfach durch die Gegend schaute, blieb mein Blick immer wieder an dem jungen Mann hängen. Selbst nicht viel älter als ich, telefonierte er scheinbar gelassen hinter einer Säule versteckt auf der anderen Straßenseite. Sein Blick schien sich öfters zu mir zu wenden, doch ich war mir nicht sicher. Frierend stand ich da und beobachtete ihn. Durch den Regen erkannte ich nicht viel aber als er wieder schaute und unsere Blicke sich trafen verschwand er  hinter der Säule. Die Mädchen hinter mir lachten und eine von meinen Freundinnen packte mich von hinten. Ich lachte, doch mit meinen Gedanken blieb ich auf der Suche nach einer Antwort. Der braunhaarige Kerl sah wirklich nicht schlecht aus und es interessierte mich zu sehr ob ich sein Interesse geweckt hatte.

Als ich mich das nächste Mal umdrehte, hatte er aufgelegt und schaute hinter der Säule hervor an der er sich lässig anlehnte. Wieder trafen sich unsere Blicke, aber es war keinem von uns beiden peinlich den anderen zu beobachten. Seine Schultasche lag hinter ihm am oberen Ende der Treppe und er stand ein bisschen im Regen. Wenn er sich zu seiner Bushaltestelle umschaute stand er seitlich zu mir und hatte ein schönes Profil. Ich drehte mich mehrmals in die Richtung aus der mein Bus kommen sollte und jedes Mal schaute er mich genau dann an wenn ich ihn deshalb nicht sehen konnte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen und er sah fast ein bisschen bubihaft aus. Die Mädchen redeten mich wieder an und ich drehte ihm den Rücke zu, immer wieder nach dem Bus schauend, wobei sich wenn ich mich drehte unsere Blicke trafen. Immer noch frierend stand ich da, als endlich ein Bus auftauchte und wir einsteigen konnten. Ich setzte mich auf die rechte Seite um ihn noch etwas länger zu sehen und er schaute mit aufmerksamen Augen den Bus durch. Als wir abfuhren sah er mich und schaute noch ein letztes Mal mit einem musternden Blick zu mir, bevor ich ihn nicht mehr sehen konnte.
Eines meiner Mädels drehte sich zu mir um: „Wie geht es deinem Freund?“

Ich schaute abwesend aus dem Fenster „Ich denke gut…“ und mache mein Handy, dass schon die ganze Zeit, ohne das ich es gemerkt hatte, in meiner Hosentasche vibriert einfach aus.
(c) Angelamore

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